Hallo Community,
Prozessbetrachtung kann nicht nur auf operativen Prozesse oder Strukturen beruhen, sondern auch Trends und Entwicklungen berücksichtigen.
Ich bitte um Ihre Hilfe. Lesen Sie die folgenden Thesen und geben Sie bitte Ihre Meinung dazu ab. Im Fokus stehen die logistischen Prozesse.
Nichts ist beständiger als der Wandel… Ein altes und heute immer noch zutreffendes Zitat.
Die Einführung der Fließbandfertigung durch Henry Ford um 1900 gilt heute als einer der industriellen Meilensteine, mit einem kaum zu glaubenden Ergebnis: Der Preis des Ford Model T reduzierte sich von 850 auf 370 US-Dollar und die Fertigungszeit von ca. 12 auf ca. 1,5 Std.
Was bedeutete das für die Produktionslogistik? Immer genügend Teile am Band! Variationen, Individualisierung? Fehlanzeige.
Zitat Henry Ford: „Jeder Kunde kann seinen Wagen beliebig anstreichen lassen, wenn der Wagen nur schwarz ist.“
Was hat sich seitdem geändert?
Seit den 70er Jahren wurde der Computer zunehmend für die Automatisierung und Visualisierung eingesetzt. Auf dieser Entwicklung beruhend, wurden Produktionsprozesse immer schneller und sicherer, die Abläufe immer transparenter. Hierbei hängt das Entwicklungspotential vom technischen Stand ab. Meines Erachtens, sind Produktionsprozesse oft ausgereizt und bieten keine Potentiale, die im Ergebnis Spaß machen.
Meine Kernaussage: „Die Bereitstellung von Teilesätzen wird sich grundlegend ändern“
Warum?
- Der Trend zum Outsourcing: Einzelteilzukauf (Reduzierung der Fertigungstiefe), Zukauf von Baugruppen, Zukauf einbaufertiger Komponenten. Die Königsdisziplin des Outsourcings ist mittlerweile die Kontraktlogistik – Beschaffungslogistik, Lagerhaltung, Montage, Absatzlogistik aus einer Hand. Nicht auf jeder Lagerhalle, wo ein bekannter Hersteller draufsteht, ist auch der Hersteller drin. Logistiker inside!
- Wenn einbaufertige Komponenten zugekauft werden, werden höhere Anforderungen an die Verpackung/Ladungsträger gestellt. Ein lackiertes, fertig montiertes Teil muss für den Transport besonders geschützt werden.
- Kürzere Produktzyklen und positive wie negative Marktschwankungen erfordern skalierbare oder modulare Systeme.
- Just-in-Time (JIT) oder Just-in-Sequence (JIS)-Lieferungen reduzieren zwar den Lagerbestand, sind aber bei Abweichungen kritisch zu betrachten.
- Die Digitalisierung hat in der Logistik noch keinen nennenswerten Anteil.
Wir brauchen daher:
- Transparenz und klare Visualisierung durch Digitalisierung
- Skalierbare Systeme und modulare, intelligente Ladungsträger/Behälter
- Eine zentrale Plattform, die Informationen für alle Beteiligten bereitstellt
Ich freue mich auf Ihre Meinungen und Ansichten zu diesem Thema. Gerne nehme ich auch Ihre Anregungen und Tipps auf.