Ladungsträger mit Auszügen? Teleskopauszüge im Vergleich.

Für die Verpackung von Montageteilen und einbaufertigen Komponenten werden heute meist Sonderladungsträger eingesetzt. Ab Gitterboxgröße 1200x800mm werden diese auch als Großladungsträger (GLT) bezeichnet. Die Anforderungen an Großladungsträger sind hoch. Neben den Eigenschaften wie Schutz der Teile, Stapelbarkeit, LKW-taugliches Grundmaß, werden Ergonomie, gute Zugänglichkeit, schnelle Beladung und Entnahme immer wichtiger. Ladungsträger mit Auszugsystemen erfreuen sich daher immer größerer Beliebtheit.

Bleibt nur noch die Frage: Teil- oder Vollauszug?

Ladungsträger werden für den Transport entwickelt und sind freistehend. Die Kipplast bei Auszug begrenzt somit das Beladegewicht. Teilauszüge sind daher eher für größere Lasten geeignet, Vollauszüge für geringe Gewichte.

Wir werden immer mal wieder gefragt, warum wir keine klassischen Teleskopauszüge einsetzen. Die Antwort finden Sie im folgenden Vergleich.

Welche Auszugsysteme gibt es?

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Teil- bzw. Einfachauszug, sowie Voll-, und Überauszug. Voll- und Überauszüge bestehen in der Regel aus einem 3-teiligen-System. Die Reduzierung des Auszugwiederstandes erfolgt über Kugeln, Rollen, Wälzlager oder Walzen.

 Kugelgeführte Auszüge

Die meisten Varianten gibt es im Bereich der kugelgeführten Teleskopschienen oder auch Teleskopauszug genannten Systeme. Stahlkugeln laufen zwangsgeführt in 2 (Teilauszug) oder 3 (Vollauszug) Auszugschienen.

Die Auswahl der Standardauszüge mit Kugelkäfigen ist riesig: Teil-, Voll- oder Überauszüge, mit oder ohne Verriegelung, verzinkter Stahl, Edelstahl oder Aluminium, Längen bis ca. 1200mm ab Lager, Belastung 250kg pro Satz und Soft-Closing-Auszüge sind erhältlich – hier findet man den passenden Auszug für die meisten Anforderungen.

Schwerlastauszüge mit gefrästen Schienensystemen eignen sich für hohe Belastungen. Manche Systeme können mit bis zu 2000kg belastet werden.

Vorteile:

Kugelgeführte Auszüge laufen leicht und sind in sehr vielen verschiedenen Varianten erhältlich. Die verzinkten Standardauszüge sind günstig in der Anschaffung und schnell verfügbar. Die Bauweise ist kompakt und benötigt nur wenig Platz.

Nachteile:

Das Schienensystem wird am Korpus und an der Schublade (Auszug) befestigt. Durch die zwangsgeführten Kugelkäfige lässt der Auszug kaum Toleranzen in der Auszugebene zu.

Für Ladungsträger die dynamisch belastet werden und nicht immer gerade stehen, ist diese Auszugvariante daher nicht zu empfehlen.

Bei verzinkten Ausführungen ist der Korrosionsschutz, insbesondere bei Außeneinsätzen nicht ausreichend. Die Kugeln fangen an zu rosten.

Wälzlagergeführte Auszüge

Bei diesen Auszügen werden die Auszüge durch Kugel- oder Nadellager geführt. Auch diese Auszugsysteme sind als Teil-, Voll-, oder Überauszug erhältlich.

Für Auszüge mit Kugellagern werden oft C-Schienen, U-Schienen oder Rohre verwendet, die die Kugellager führen. Eine weitere Alternative sind Nadellager zur Auflage der Auszüge.

Vorteile:

Auch bei diesen Auszügen sind hohe Traglasten möglich. Die Lager laufen nicht in engen Lagerkäfigen, so dass kleinere Toleranzen in den Schubladen oder im Korpus durch die Auszüge ausgeglichen werden können. Diese Auszüge werden in der Logistik für Regalböden und Ladungsträger eingesetzt.

Nachteile:

Kugellager können bei schrägem Auszug verkanten. Je nach Ausführung ist die Bauweise im Vergleich eher groß. Bei Außenlagerung kann es im Schienenbereich zu Rostbildung kommen. Für Ladungsträger die dynamisch belastet und teilweise im Außenbereich gelagert werden, ist diese Auszugvariante nur bedingt zu empfehlen.

 

Rollengeführte Auszüge

In Verbindung mit einem Schienensystem werden gelagerte Hartkunststoffrollen eingesetzt. Diese Auszugsysteme ist bis ca. 200kg belastbar.

Im eigens entwickelten LCB-Auszug läuft eine schwimmend gelagerte Hartkunststoffrolle in einem Rechteckrohr. Das Auszugrohr liegt vorne auf einem Nadellager oder einer Messinghülse. Das Auszugsystem ist mit ca. 400kg statisch und 160kg dynamisch belastbar.

Vorteile:

Die Belastungen beider Ausführungen sind für mobile Ladungsträger im Allgemeinen ausreichend.

Das leichte Schienensystem ist kompakt, unempfindlich bei Toleranzen und für den Einsatz im Außenbereich geeignet. Bei dynamischer Belastung empfiehlt sich ein maximales Beladegewicht von ca. 80kg.

Der LCB-Auszug gleicht Toleranzen durch Transport sowie Lagerung aus, trägt hohe Lasten und ist für raue Umgebungen geeignet. Bei dynamischer Belastung empfiehlt sich ein maximales Beladegewicht von ca. 160kg bei Teilauszug und 130kg bei Vollauszug (ggf. mit Gegengewicht).

Nachteile:

Je nach Ausführung sind die Auszüge etwas schwergängiger als wälzlager- oder kugelgeführte Auszüge. Der Preis ist etwas höher als bei verzinkten, kugelgeführten Auszügen.

FAZIT

Für den rauen Umgang während des Transports und der Verladung sind kugelgeführte Teleskopauszüge nicht geeignet. Bei verzinkten Ausführungen führen Rost und Verkantungen zu schwergängigen und defekten Auszügen. Edelstahl und Aluminium sind im Vergleich die teuren Alternativen.

Wälzlagerauszüge sind bedingt geeignet, je nach Ausführung führen auch hierbei Rost und Verkantungen zu Problemen.

Wir setzen bei der LCB-Serie daher auf Kunststoffrollen. Die Belastung ist für Ladungsträger in der Regel ausreichend und der Kunststoff gleitet besser in den Führungen als Metall. Rostbildung ist kaum zu verzeichnen. Die LCB LogisticCarrierBox liefern wir mit Teilauszug, Vollauszug 130kg und Vollauszug 80kg. Die Vollauszug-LCB mit 130kg setzt auf das bewährte LCB-Auszugsystem, die 80kg-Variante ist in der Auszughöhe frei einteilbar und arbeitet mit einem Vollauszug-Schienensystem.

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